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Weine aus autochthonen Rebsorten

Weine aus autochthonen Rebsorten: Hochwertige Weine abseits des Mainstreams

Wer auf der Suche nach einem speziellen Wein ist, landet nicht selten bei Weinen aus autochthonen Rebsorten.

Was sind autochthone Rebsorten?

Der Begriff «autochthon» stammt aus dem Griechischen und bedeutet «alteingesessen, eingeboren». Mit autochthonen Rebsorten sind also Reben gemeint, die in einer bestimmten Region entstanden sind. Diese Sorten haben sich über eine lange Zeit an ihre Umgebung angepasst und garantieren eine bessere Adaptation an veränderte Umweltbedingungen in ihrem Terroir.

In Europa besitzt Portugal rund 280 autochthone Sorten auf einer Rebfläche von 240’000 ha; Spanien: 80 Sorten auf rund 970’000 ha; Griechenland: 65 Sorten auf einer Rebfläche von 60’000 ha; Zypern hat 25 auf ca. 10’000 ha.

Die zypriotischen Sorten sind weltweit einzigartig. Das könnte sich ändern, wenn Xynisteri und Maratheftiko als mögliche Alternativsorten in Australien angebaut werden. Erste Experimente an der Universität Adelaide sind im Gange. Im Barossa Valley sind schon zwei kommerzielle Rebberge angepflanzt.

Rebberg mit autochthonen Sorten der Vouni Panayia Winery auf 1150 m. ü. M.

Die wichtigsten autochthonen Rebsorten Zyperns:

weisse Sorten: Xynisteri, Promara, Morokanella, Spourtiko

rote Sorten: Maratheftiko, Yiannoudi, Mavro, Lefkada

 

Von den autochthonen Rebsorten der Schweiz haben Sie gewiss schon gehört. Bekannt sind:  Petite Arvine, Amigne, Humagne Rouge, Heida, Räuschling, Cornalin u.a.

 

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Ergeben autochthone Weine bessere Weine?

Wie auch im Bioweinbau sind es weniger die Rebsorten, sondern die sorgfältige Arbeit im Rebberg, das handwerkliche Können und die Erfahrung des Winzers, die Einfluss nehmen auf die Qualität des Weins. Aber sie verleihen einer Weinregion ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal in einem umkämpften und von den international bekannten Sorten besetzten Weinmarkt. Kleinere weinproduzierende Länder wie Zypern können sich mit dieser Einzigartigkeit auszeichnen und Nischen besetzen.

Wo kann ich autochthone Weine kaufen?

Die spezialisierten Weinfachhändler können Sie beraten. Zum Beispiel die Weinhändler – von VINUM empfohlen. Dazu gehören auch wir: paphosweine.ch

Zypern: eine Weinregion mit hochwertigen autochthonen Weinen

Wir empfehlen Ihnen die exzellenten, aber sehr raren Weine aus diesen «einheimischen» (= autochthonen) Sorten Zyperns. Die Insel kennt den Weinbau seit mindestens 5500 Jahren.

Zypern ist als einzige Weinregion Europas reblausfrei, d.h., in Zypern gibt’s noch «exklusive» Rebsorten, denen keine Reblaus je etwas anhaben konnte. Diese einheimischen Sorten sind also nicht auf Amerikanerreben aufgepfropft, sondern sie sind authentische Edelreben, die mit ihren Originalwurzeln im kargen Kalk- und Lavaboden der Insel wachsen.

Im relativ heissen Inselklima haben sich spezielle, nur hier vorkommende Rebsorten etabliert, die hitzeresistent sind und mit Wasserknappheit auskommen können. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich hier fruchtige Weine mit erfrischender Säure finden, da die Rebsorten bis in Höhen von 1500 m über Meer wachsen. Die starken Tag-/Nacht-Temperaturunterschiede sind der entscheidende Faktor. Deshalb kann man hier Weissweine produzieren, die eher an «Cool-Climate-Weine» erinnern.

Mit der Pflege der autochthonen Rebsorten wird ein bedeutender Beitrag an die Biodiversität und allgemein an die Vielfalt im Weinangebot geleistet.

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Ivan Barbic MW über Zyperns Rotweine

Charakterköpfe

Zyperns Rotweine – mit Ecken und Kanten, aber immer charakteristisch und tiefgründig

Von den rund 10’000 Hektaren Rebfläche in Zypern sind gut zwei Drittel mit roten Traubensorten bepflanzt. 

Neuorientierung seit den neunziger Jahren

Es mag erstaunen, dass Zypern seit seiner Unabhängigkeit 1960 dreissig Jahre lang einfache Tafelweine in die sozialistischen Staaten Osteuropas lieferte. Die meistangebaute Sorte war damals die ertragreiche Mavro, eine autochthone zypriotische Rebsorte. Anfangs der Neunziger Jahre, nach dem Auseinanderfallen des Warschauer Paktes, brach dieser Absatzmarkt innert weniger Jahre ein. Die Rebfläche begann zu schrumpfen – von 38’000 Hektaren in den siebziger Jahren – und neben den vier grossen, fast industriellen Kellereien kamen immer mehr kleinere, neu gegründete Betriebe auf, die kompromisslos auf Qualität statt Masse setzen. 

Charakteristische, tiefgründige Rotweine aus autochthonen Sorten

Die neue, innovative Winzergeneration hat sich auf die einheimischen autochthonen Sorten Maratheftiko, Yiannoudi sowie der aus Griechenland eingeführten und auf Zypern heimisch gewordenen Lefkada zurückbesonnen.  Sie erzeugt daraus sortenreine oder im Zusammenspiel mit den internationalen Sorten Syrah und Cabernet Sauvignon gewonnene Rotweine mit Ecken und Kanten, die aber immer eigenständig, charakteristisch und tiefgründig bleiben. Das könnte auch daran liegen, dass die Reblaus auf Zypern nie Einzug gehalten hat und die Reben allesamt sog. wurzelechte Edelreben sind. Die Anbaugebiete erstrecken sich bis auf 1500 Meter ü.M. sodass die Ernte vom August bis weit in den Herbst hinein dauert und nicht wie mittlerweile anderswo im Mittelmeer nur im August. Die so voll-, aber nicht überreif geernteten Trauben bringen immer auch frische und ausgewogene Rotweine hervor.

 

Die Topwinzer

Die grossartigen Rotweine von Tsiakkas überzeugen durch ihre Eleganz, Ausgewogenheit, den reifen, geschmeidigen Tanninen und ihre Komplexität. Der wunderbar weiche Maratheftiko Vamvakada – erinnert an einen verführerischen Châteauneuf-du-Pape –  und der Yiannoudin – elegant und intensiv wie ein hochwertiger Burgunder – zählen zum allerbesten, was Zypern zu bieten hat. Auch schon die Einsteigequalität, die Cuvée Porfyros red – betörend fruchtig wie ein junger Tempranillo -, überzeugt durch ihre intensiven und präzisen reiffruchtigen Aromen und ihre Ausgewogenheit. Ein perfekter Rotwein zu einer Käseplatte, Aufschnitte, Pizza und Pasta.

Die Rotweine des berühmtesten Winzers, Marcos Zambartas, sind eine Klasse für sich. Sein Maratheftiko und der Shiraz-Lefkada reihen sich in die allerbesten Rotweine Zyperns ein. Der Maratheftiko beeindruckt mit seiner Fruchtintensität, Dichte und Kraft  sowie seiner Frische. Der Shiraz-Lefkada überzeugt mit seiner vielschichtig beerig-würzigen Frucht, der Ausgewogenheit, Dichte und dem weiteres Potential versprechenden langen Abgang.

Die mehr aus internationalen Rebsorten bestehenden Rotweine der Vlassides Winery zeigen mit ihrer Eleganz und Komplexität Attribute, die einem Syrah und Cabernet Sauvignon nachgesagt werden, und bestechen doch durch ihre eigenständigen Fruchtausdruck. Sie keltert den besten reinsortigen Shiraz der Insel und ganz hervorragend ist ihr „Bordeaux-Blend“ Opus Artis 2012.

Vouni Panayia wurde 1987 als erste Familienkellerei gegründet und ist auch heute noch ein Verfechter der einheimischen, autochthonen Rebsorten. Ihr Yiannoudi 2014 ist der am stärksten charakteristische und wohl beste Wein dieser Sorte. Er vereinigt wunderbar Eleganz, Dichte und Finesse. Mit seiner eher helleren Farbe, den intensiven und vielschichtigen Aromen, dem geringeren Gehalt an Tanninen und der präsenten Säure bringt er Pinot noir-ähnliche Weine im besten Burgunder-Stil hervor. Der saftige, aromatisch intensive und komplexe Maratheftiko 2013 ist ein weiterer empfehlenswerter Rotwein dieser Kellerei.

Die kleine Ezousa-Kellerei in der Region um Paphos hat eine breite Palette an Rotweinen. Der beste ist der kräftige Maratheftiko Metharmi 2015, der noch etwas jugendlich ungestüm wirkt aber durch seine Intensität und Vielschichtigkeit beeindruckt. Ein hervorragender Begleiter zu Wildgerichten.

Diese eigenständigen und charakteristischen zypriotischen Rotweine werden auch für Ihren Weinkeller eine Bereicherung darstellen und versprechen vor allem für die Herbst- und Wintermonate viel Vergnügen zu gehaltvollen Gerichten.

Ivan Barbic MW

Sept. 2018